In Zeiten wie diesen

Das tut gut. Wieder hier zu sein und zu schreiben. Ich habe es sehr lange vor mir hergeschoben. In Gedanken war ich oft hier. Ich habe selbst nochmal viele Texte gelesen. Ich habe angefangen etwas zu schreiben. Es wieder gelöscht. Ich habe mich gezwungen:

Du musst jetzt endlich wieder etwas schreiben.

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Das hat am aller wenigsten funktioniert. Dann habe ich es einfach irgendwann gelassen und mir gedacht: „Toll, jetzt hast du wieder etwas angefangen und es nicht richtig auf die Reihe bekommen“. Und dann saß ich da. Gestresst von meinem eigenen Projekt. Enttäuscht darüber, dass ich einfach nicht mehr so leicht und ungezwungen etwas schreiben konnte. Dann habe ich mir bewusst Zeit genommen, das letzte Jahr nochmal gedanklich zu durchlaufen. Es war voller Höhen und Tiefen. Der Ausnahmezustand wurde immer mehr zur Normalität. Die Hoffnung, es würde alles bis Ende des Jahres vorbeigehen, wurde bitter enttäuscht. Der vermeintlich leichte Sommer hat uns aufatmen lassen.

Die Sonne hat uns aufgewärmt. Und dann kam der unerbittliche und kalte Winter.

Und das neue Jahr begann genauso, wie das alte Jahr aufgehört hat. Mit Frustration, Angst und Ermüdung. Und zwischen allen diesen Herausforderungen durfte ich auch so unglaublich viele wunderbare und hoffnungsvolle Momente erleben. Es ist viel passiert. Es gab viele Veränderungen, für die ich sehr dankbar bin. Ich war mutig und wurde belohnt. Und zwischen allen diesen Glücksmomenten und Schreckensnachrichten ist dieser Blog entstanden. Erst jetzt ist mir bewusst geworden, dass das alles sehr viel war. Und manchmal darf auch alles zu viel sein. Aber am Ende des Tages ist das hier so wichtig für mich. Das Schreiben. Das in Worte fassen und etwas mit euch teilen.

Es hilft mir sehr und genau das war der Grund, warum ich es angefangen habe. Und genau das ist auch der Grund, warum ich immer weitermachen werde.

Aber in Zeiten wie diesen ist oft alles anders. Die Welt scheint so durcheinander wie noch nie. Mir fällt es zunehmend schwer durchzuhalten. Weiter positiv zu bleiben. Es gibt Tage und auch Wochen, da halte ich es kaum aus, die Nachrichten anzuschauen. Die Situation macht mir oft Angst. Ich sorge mich um meine Familie. Ich vermisse das ungezwungene und spontane Zusammensein mit meinen Freunden. Und das jetzt schon seit so langer Zeit. Aber genau jetzt ist es wichtig sich in Geduld zu üben.

Weiterzumachen. Durchzuhalten. Die vielen kleinen Dingen zu schätzen, die immer noch möglich sind. Wir können trotzdem alle miteinander verbunden sein.

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Uns wird bewusst, was wirklich wichtig ist. Lasst uns alle zusammen weitermachen. Jeder einzelne von uns kann so stolz auf sich sein: Mütter & Väter, die ihre Kinder durch diese schweren Zeiten begleiten, die an ihre eigenen Grenzen kommen und trotzdem noch Verständnis für die Einschränkungen aufbringen. Selbstständige, die mit Optimismus, neuen Ideen und unermüdlichem Einsatz versuchen nicht unterzugehen und für uns alle ein Leben nach der Pandemie zu halten. Lehrerinnen & Lehrer, die Tag für Tag vor neuen Herausforderungen stehen und sich mit größter Anstrengung für die Schülerinnen & Schüler einsetzen. Pflegerinnen & Pfleger, Ärztinnen & Ärzte und alle Menschen die im medizinischen Bereich tätig sind – eine unglaubliche Aufgabe. Mein größter Respekt verbunden mit der Hoffnung, dass sich die oft unhaltbaren Arbeitsumstände und das Ansehen für diese Berufsgruppen verbessern werden.

Und jeder einzelne von uns – egal wie und wo wir leben. Egal wie unsere Lebenssituation gerade aussieht. Wir alle kämpfen uns durch diese Zeit.

Und ich bin mir sicher: wir stehen das durch. Vielleicht hilft es eben auch wie Lukas in seinem Text geteilt hat manchmal einfach wie ein Kind zu sein. Sich über das alltägliche zu freuen wie ein kleines Kind mit leuchtenden Augen. Ich werde es versuchen – macht ihr mit?

  1. Apr 28.2021 / 4:58 pm / Antworten

    Liebe Isabel, Danke für Deine Worte und Du sprichst sicher allen aus dem Herzen. Man muss den richtigen Moment für die richtigen Worte finden. Das braucht Geduld. Genau wie in diesen Zeiten Geduld gefragt ist.
    Sei herzlich gegrüsst und mach weiter.