Das klingt so leicht – mutig sein. Sich trauen, das zu sagen was man denkt. Das zu tun, was wir wirklich wollen. Nicht darauf zu hören, was die anderen sagen. Meistens trauen wir uns dann doch nicht, für das einzustehen, was wir eigentlich wollen. Es ist einfacher, da zu bleiben wo wir gerade sind. Nicht anzuecken, nicht aufzufallen. Auf keinen Fall wollen wir am Ende enttäuscht werden oder unser Gesicht verlieren. Und genau deshalb verpassen wir vielleicht oft das, was wirklich gut für uns wäre. Stellt euch mal vor, wie schön es wäre, wenn wir uns nicht immer daran orientieren würden, was alles schief gehen könnte. Sondern uns vorstellen, was passiert, wenn unser Mut sich am Ende lohnt. Selbst wenn sich herausstellt, dass wir uns getäuscht haben – es würde uns doch weiterbringen.
Ich habe sehr lange viel Wert darauf gelegt, dass ich allen irgendwie gefalle. Das ich irgendeinem Ideal entspreche. Vieles an mir hat mir nicht gefallen. Alle anderen waren immer besser, schöner. Alle anderen – so schien es zumindest – hatten immer genau das was ich nicht hatte. Und ich habe versucht, so zu sein. Bis ich gemerkt habe, dass es mich auch nicht glücklicher macht. Es macht mich nicht glücklicher, so zu sein wie jemand anderes. Irgendwann habe ich für mich erkannt, dass ich viel zu lange gewartet habe, das zu tun, was mich glücklich macht. Und dazu gehörte eben auch, mutig zu sein. Dinge zu sagen & zu tun, die auf den ersten Blick riskant erscheinen. Weil es eben auch bedeutete, wirklich ich zu sein. Es war notwendig, etwas zu riskieren. Obwohl ich dachte, schon immer ehrlich und direkt zu sein. Ich war es eben in vielen Momenten doch nicht. Ich habe oft versucht zu zeigen, dass ich alleine klarkomme. Das ich stark und unabhängig bin. Und ich würde das genauso unterschreiben. Ich bin stark – ich bin genug. Aber das heißt nicht, dass ich zurückhalten muss, wenn ich es mal nicht bin.
Und wenn wir etwas wirklich wollen und uns nach etwas sehnen, dann müssen wir immer wieder den Mut finden, dafür einzustehen. Wenn wir etwas wissen wollen, dann sollten wir ohne Angst genau danach fragen. Wenn wir uns etwas so sehr wünschen, dass wir jeden Tag daran denken, dann sollten wir darum kämpfen.
Dieser Blog – alle diese Gedanken mit euch zu teilen – das war wohl das Mutigste was ich in meinem Leben gemacht habe. Das glaubt ihr mir jetzt vielleicht nicht. Aber ich hatte noch nie so viel Angst, mich angreifbar zu machen und die Kontrolle zu verlieren. Trotzdem war es mein größter Wunsch, genau das zu machen.
Und ich bereue keine einzige Zeile, die ich bisher geteilt habe. Ich bereue keine Reaktion, keinen Kommentar. Denn alles – sei es positiv, oder negativ – hat mich weitergebracht. Denn: „Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an“. Wenn wir uns trauen, Dinge anzusprechen, finden wir Klarheit. Und diese bringt uns meistens genau dahin, wo wir hingehören. Auch wenn es manchmal wehtut, die Wahrheit zu hören. Sie ist das, was wir brauchen. Kein Traum, kein Wunsch wird uns schlussendlich erfüllen. Es ist das was tatsächlich da ist. Also lasst uns reinspringen in die Wahrheit. Lasst uns unseren ganzen Mut zusammennehmen und etwas riskieren. Es wird mit Sicherheit nicht leicht. Aber es wird sich lohnen.